Zusammen mit unseren Unterstützern und Kaffeegeniessern haben wir es geschafft, unser erstes Entwurmungsprojekt fertig zu finanzieren. Nun wollen wir Euch zeigen, was wir alles erreichen konnten. Viel Spass beim Lesen!

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Noch mal kurz zu Beginn: Warum eigentlich Entwurmung?
286959d0-525a-40d0-8624-5a348d78bc13Entwurmung von Schulkindern ist eines der wirksamsten Mittel, um Entwicklung zu fördern: Denn Würmer sind verantwortlich für Bauchschmerzen, Konzentrationsprobleme und Unterernährung. Klingt alles nicht gerade nach „Juhu, ich geh heut in die Schule!“, oder? Eine Studie aus Kenia vom Poverty Action Lab zeigt denn auch, dass Entwurmungskuren die Abwesenheit von der Schule um ein Viertel senken können – und das bei durchschnittlich sechs Tagen Abwesenheit pro Monat. Die Entwurmungskuren konnten diese Zahl um 1,5 Tage senken.
Noch beeindruckender sind die Langzeiteffekte: Nach zehn Jahren verdienten die entwurmten Kinder  im Schnitt über 20 Prozent mehr Einkommen, als Kinder, die nicht am Programm teilgenommen hatten.
Deswegen sagen wir: Entwurmung = Entwicklung.

Gesundheitstag für die Kinder der Kaffeebauern
Wie Ihr vielleicht schon wisst, haben wir die Entwurmungspillen schon im November bei unserer letzten Reise in die Kaffeeregion, an die Kinder ausgegeben. Zusammen mit den Sehtests haben wir einen grossen Gesundheitstag an der Bufeta Gibe Schule organisiert, um unsere Kräfte zu bündeln. Denn die Organisation einer solchen Aktion in Äthiopien ist nicht ganz ohne…
a646625b-13a4-408d-b9d8-ca4c5c346833Ein kleines Beispiel: Nach etwa zwei Wochen Planung zusammen mit der Schuldirektorin bekamen wir plötzlich am Nachmittag vor dem grossen Tag einen Anruf von ihr: Wir bräuchten noch unbedingt zwei Genehmigungen – vom Amt für Bildung und vom Amt für Gesundheit. Etwas kurzfristig, aber was soll’s: Als wir die beiden Briefe voller Stempel dann nach nur vier Stunden in der Hand hielten, waren wir wirklich mehr als froh!

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Zusammen mit der Gemeinschaft. 
Uns ist es sehr wichtig, unsere Projekte von Anfang an bis zum Schluss zusammen mit der Gemeinschaft zu gestalten. Deshalb haben wir im Vorfeld viel mit den Lehrern und den Schülern geredet und die Eltern der Kinder – also die Kaffeebauern, die Euren Kaffee ernten – auch zum Gesundheitstag eingeladen. Bloss gut! Denn es stellte sich heraus, dass einige Eltern die Befürchtung hatten, die Pillen könnten verhütend wirken, und deshalb dagegen waren, dass ihre Mädchen sie nehmen. Auf dem Bild oben seht Ihr, wie der Bürgermeister der Region den Männern erklärt, was es mit den Entwurmungspillen tatsächlich auf sich hat. Danach waren sich alle einig: Die Kinder dürfen die Pillen schlucken. Auch die Mädchen!

Euer Erfolg: Etwa 1000 Kinder der Kaffeebauern entwurmt!
04e7feb3-287d-488e-ac82-1e75b60c5564Mit 1004 Kindern hatten wir gerechnet, weil das die genaue Zahl der Schüler bei unserem vorletzten Besuch im Januar 2016 war.
Im November waren mit 974 Schülern etwas weniger Kinder in der Schule und wir hatten deshalb noch ein paar Pillen übrig. Die haben wir den Gesundheitsarbeitern Desta und Melkamu mitgegeben, damit sie sie an weitere Kinder verteilen können. Und hier gleich noch ein riesen Dankeschön an die beiden, ohne deren Hilfe wir die Aktion nicht geschafft hätten!

Wie geht es weiter?7f03650e-c3c4-4b49-8af8-a15e0683e0d6
Eine Entwurmungspille reicht natürlich nicht aus, die Behandlung muss alle 6-12 Monate wiederholt werden. Deshalb ist unser neues Ziel auch ein bisschen unser altes Ziel: Die Kinder der Bufeta Gibe Schule – noch einmal – zu entwurmen. Zusätzlich wollen wir aber eine zweite Schule in das Projekt aufnehmen: Die Qottaa Schule, in die etwa 1500 Kinder gehen. Auch das sind die Kinder der Kaffeebauern, die Euren Kaffee anbauen, denn wir sind gerade dabei, zusätzlich zu den Bauern von Bufeta Gibe auch von den Bauern von Qottaa Kaffee zu kaufen. Wir hoffen natürlich, in 2017 zu wachsen!

Wenn Ihr uns dabei noch mehr als ohnehin schon unterstützen wollt, ladet Eure Freunde auf einen Kaffee ein und erzählt ihnen von uns. Denn mehr Unterstützer bedeutet bei uns immer mehr Kaffee und damit mehr Kinder, denen wir helfen können!

Marie und Michaël